Wie Sie als Führungskraft mit Störenfrieden umgehen

Wenn jemand Panik schiebt, schick ihn zum Angeln

Für den (sehr) unwahrscheinlichen Fall, dass an Bord eines Kreuzfahrtschiffes etwas passiert, gibt es (ausreichend) Rettungsboote um Gäste und Besatzung zu evakuieren. Selbstverständlich sind die Rettungsboote heutzutage alle bestens ausgestattet. Das heißt, es gibt Wasser, Trockenkekse, Leuchtraketen und noch vieles mehr, das im Fall der Fälle zum Einsatz kommt, um schnellstmöglich gerettet zu werden. 

Eine verantwortungsvolle Aufgabe

Selbst ein Angel-Kit ist in jedem Rettungsboot vorhanden. Ein Haken, eine Angelschnur und ein Handgriff um die Schnur ins Wasser zu halten. Wofür ist das an Bord? Etwa um Fische zu fangen? Liegt nahe, oder? Nein – dafür ist es nicht gedacht. Es ist für die Personen gedacht, die Panik bekommen. Es ist nämlich sehr eng in so einem Rettungsboot und wenn da jemand Panik schiebt, dann kann das blitzschnell die Runde machen und andere anstecken. Deswegen MUSS die Person sofort aus der Situation herausgenommen werden und mit der ungemein wichtigen Aufgabe betraut werden, Fische für die Menschen im Boot zu sammeln, selbst wenn die Chancen bei Null stehen. Aber darum geht es nicht. Es geht darum die Panik sofort einzudämmen und die Person zu isolieren. “Das ist eine ungemein wichtige Aufgabe, dass du deine Energie, die du hier gerade zeigst, so einsetzt, dass wir alle etwas davon haben. Du hast das Zeug dazu!” Das könnte beispielsweise ein Satz sein, mit dem die Bootscrew den Panikmacher ermutigt. 

Situation einschätzen

Ähnlich gut kann es auch funktionieren, wenn eine junge Führungskraft in einem Meeting jemanden am Tisch sitzen hat, der ständig alles kommentiert, besser weiß und Unruhe verbreitet. So einen “Schlechtredner” gibt es beinahe in jedem Meeting. Als Führungskraft ist es entscheidend, dem Störenfried die Grenzen aufzuweisen. Es kann nämlich ganz schnell passieren, dass sich auch andere von der Stimmung anstecken lassen und anfangen in die gleiche Kerbe zu schlagen. Was tun mit so einem? Zum Angeln schicken. Beziehungsweise in dem Fall: Ihm oder ihr eine verantwortungsvolle Aufgabe auftragen. Beispiel: “Herr Maier, Sie haben eine gute Energie, das gefällt mir. Wie wäre es, wenn Sie das für uns alle nutzen und alles was heute gesagt wird protokollieren? Oder Sie überlegen schon mal, wie wir unsere Ideen in einem Zeitplan umsetzen können. Wenn Sie wollen, können Sie das am Ende des Meetings präsentieren. Wenn das heute jemand richtig gut macht, dann Sie.” 

Vorsicht: Es darf natürlich nicht ironisch oder sarkastisch klingen.  Wenn alles gut läuft, dann ist es Ihnen als junge Führungskraft gelungen, den Störenfried zu isolieren und Sie können etwas beruhigter mit dem Meeting fortfahren. Vielleicht denken Sie ja das nächste Mal, wenn Sie als angehende Führungskraft mit so einer Situation konfrontiert sind, an das Angel-Kit in den Rettungsbooten von Kreuzfahrtschiffen. 

Haben Sie bereits Erfahrung in dieser Hinsicht gemacht? Lassen Sie gerne die anderen Nutzer dieses Blogs daran teilhaben und teilen Sie die Erfahrung als Führungskraft in den Kommentaren. Das hilft jungen Nachwuchs-Führungskräften auf ihrem Weg zum Top-Leader. 

Über Thorsten Jost

Der Redner, Business- und Life-Coach Thorsten Jost ist Feel Good Management Botschafter und unterstützt bei der Schaffung einer Unternehmenskultur. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Teammanagement weiß er, wie man Menschen führt und für ihre Arbeit begeistert. In seinen mitreißenden Vorträgen teilt der ehemalige Seefahrer inspirierende Geschichten und nutzt eindrucksvolle Bilder, um aufzuzeigen, wie jeder Einzelne motiviert und begeistert durchs Leben gehen und die Kontrolle über sein eigenes Schicksal übernehmen kann. Dabei zieht er faszinierende Parallelen zwischen seiner Zeit auf Kreuzfahrtschiffen und der Geschäftswelt.

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